Tag 4 So 01.05.2007 141 km Von Marbung nach Eppertshausen

Wieder ein herrlicher Morgen. Als erstes fuhr ich auf dem Lahnradweg nach Giessen. Im Vergleich mit Marburg fand ich Gießen nicht so spannend. Ich machte dennoch ein paar Bilder und eine zweite Frühstückspause.

Von Gießen ging es auf direktem Weg nach Hause. Aber auch das waren noch ein paar Kilometer. Es ging wieder an wunderbar gelb blühende Rapsfelder vorbei. Eigentlich wollte ich einen alten Römerturm am Limes aufsuchen, aber ich fand nur die Grüninger Warte. Egal, Hauptsache oben und die Aussicht genießen.

Gespannt war ich auf das letzte Highlight der Tour: die mächtige Münzenburg. Schon von weitem ist das mittelalterliche Bollwerk im flachen Land zu erkennen. Dort angekommen, reihte ich mich in Scharen von Touristen ein, um die Burg zu besichtigen. Ich stieg auf jeden Turm, genoss die Aussicht, erkundete die mächtigen Mauern und machte eine ausgiebige Rast.

Auf dem Heimweg lagen noch Bad Nauheim und Friedberg. Zuerst steuerte ich den Kurpark mit dem Jugendstil-Sprudelhof in Bad Nauheim an. Auch hier kann man ein Gradierwerk besichtigen. Im Vergleich mit dem in Bad Karlshafen sind die Dimensionen doch etwas größer.

Einen Katzensprung von Bad Nauheim entfernt ist Friedberg. Auf der Friedberger Burg war gerade ein Straßenfest, wo ich mich für die letzten 60 Kilometer stärkte. Der Adolfsturm mit seinen kleinen Türmchen ist recht nett anzusehen und die Aussicht von dort oben toll: herrliche Ausblicke auf die Wetterau, den großen Feldberg und die Skyline von Frankfurt.

Den Wettauer Dom durfte ich auf dem Nachhauseweg nicht verpassen - die letzte Sehenswürdigkeit. Entlang der Nidda ging es weiter nach Süden. Der Niddaradweg ist gutes Beispiel, wie man so etwas besser nicht anlegt. Auf dem Betonplattenradweg war ich froh, dass ich eine Federgabel besitze, aber das Plock-plock-Geräusch ging mir bald auf die Nerven, und die eingefasste Nidda ist auch kein Augenschmaus. Aber so gelangte schnellstmöglich zum Main, den ich per Fähre überquerte. Der hessische Radfernweg R4 führte mich bebauungsarm Richtung Eppertshausen. Vom Ballungsraum Rhein-Main-Gebiet bekommt man recht wenig mit. Zufrieden über die gelungene Tour kam ich nach Hause.

Fazit der ersten mehrtägigen "Projekt Hessen“-Tour: Wetter, Route, Strecken und Sehenswürdigkeiten waren klasse. Dies war meine erste Tour, die fast ausschließlich auf Radwegen erfolgte. Sehr oft auf den hessischen Radfernwegen. Die sind, was mir gefällt, nicht flach. Der Untergrund ist gelegentlich nicht rennradkompatibel, dafür sind sie sehr gut beschildert. Ein Manko gibt es aber doch: Oft führen die Routen elegant an Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten vorbei. Und die hessische Gastronomie schließt ihre Küche viel zu früh. Daher muss ich die hessischen Spezialitäten ein andermal probieren.

zurück Home Karte: Tag / Tour Deutschland 2007 Übersicht weiter