Tag 3 | Sa 30.04.2007 | 146 km |
Vom Edersee nach Marburg |
Es war kalt geworden. Raus aus dem herrlich warmen Schlafsack und in aller Ruhe zusammengepackt. 5 Grad zeigte der Radcomputer an. Anstatt früh loszufahren, wartete ich auf die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Es war ein herrlicher Morgen, aber verdammt frisch. Ich umkurvte das westliche Ende des Edersees, meist auf schattigen Waldwegen. Ganz langsam, um zusätzlich kühlenden Fahrtwind zu vermeiden. |
Am südlichen Ufer verließ ich den Edersee, und beim Anstieg durch den Wald wurde es mir endlich ein wenig warm. Hier sagen sich wirklich Fuchs und Hase gute Nacht beziehungsweise guten Morgen. Zumindest sah ich den Hasen und den Fuchs. Leider waren sie etwas kamerascheu. Auf der Höhe tauchte plötzlich eine Waldkapelle auf. Eine Abfahrt führte mich zur Eder, und ich folgte dem Ederauen-Radweg bis Frankenberg, wo ich kurz rastete, um mir das Rathaus anzusehen. |
Dann fuhr ich ein Stück an der Eder entlang. Auf einer kleinen Nebenstraße überquerte ich die Wasserscheide zur Lahn und gelangte so nach Biedenkopf. Kürzlich war ich auf der Lahn gepaddelt und deshalb gespannt, wie mir die Lahn von Fahrrad gefallen würde. Der Lahnradweg ist einer der bekanntesten Flussradwege in Deutschland. Ohne Anstrengung rollte ich in Richtung Marburg. Aber dieses Teilstück gefiel mir nicht. Viel zu wenige Ausblicke auf den Fluss, Ortschaften werden umfahren, und zu viel Rad- und Fußgängerverkehr gab es an diesem herrlichen Samstag ebenfalls. Daher gab ich ein wenig Gas, um Marburg zu erreichen. |
Ich entschied mich dafür, auf dem Campingplatz zu übernachten und lieber etwas mehr für ein gutes Abendessen auszugeben. Durch den gemächlichen Zeltaufbau und den etwas längeren Fußmarsch ins Zentrum verpasste ich ein wenig das gute Licht zum Fotografieren. Marburg hat mir architektonisch sehr gut gefallen. Außergewöhnliche Fachwerkhäuser und eine tolle Lage sprachen mich an. Nachdem ich die Hauptsehenswürdigkeiten abgeklappert hatte, suchte ich mir ein nettes Restaurant. |