Tag 1 | Fr 06.04.2007 | 81 km |
Aachen - St. Vith |
Nach zweieinhalb Stunden Schlaf stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Frankfurter Hauptbahnhof. Dort suchte ich erst den Intercity und anschließend den Wagon für die Fahrräder. Völliges Neuland für mich. Das Fahrrad abgestellt, mich hingesetzt, und schon ging es los. Der Zug fuhr entlang des Mittelrheins nach Köln. Die Strecke hat mir so gut gefallen, dass ich beschloss, irgendwann die Strecke Koblenz - Wiesbaden mit dem Rad zu fahren. Eine Stunde vor dem offiziellen Tour-Start kam ich in Aachen an. Das war so geplant, weil ich mir unbedingt den Aachener Dom ansehen wollte. Ich fuhr direkt zum Dom. Obwohl es Karfreitag war, konnte ich den imposanten Dom auch von innen besichtigen. Dummerweise hatte ich den Blitz nicht mitgenommen. Der Dom ist recht dunkel und ich kämpfte mit langen Belichtungszeiten. |
Die Tour sollte ein erster Test werden, wie ich mit meiner neuen Kamera auf Reisen zurechtkomme. Trotz vieler verwackelter Bilder lernte ich einiges. Nach der Dombesichtigung hatte ich noch ein wenig Zeit und fuhr zum mittelalterlichen Rathaus. Dieses Gebäude mit seinen zahlreichen Reliefs und Verzierungen ist ebenfalls sehr sehenswert. So wurde die Zeit knapp. Ich musste mich sputen, um rechtzeitig zurück zum Hauptbahnhof zu gelangen. |
Dort traf ich die weiteren Teilnehmer der Forumstour. Markus kannte ich bereits von früheren Forumstreffen. Andreas, Jochen und Peter würde ich sicherlich auf der Tour kennenlernen. GPS-gestützt verließen wir Aachen, aber Peters Ortkenntnis funktionierte viel besser. Er führte uns auf direktem Weg auf die alte Bahntrasse der Vennbahn. Hier konnten wir nebeneinander fahren und fachsimpeln. Unmerklich wand sich der Bahntrassen-Radweg nach oben. Den ersten Stopp machten wir auf dem Vennbahn-Viadukt. Ich packte die neue Kamera heraus und machte die ersten Bilder. Wir folgten noch ein paar Kilometer der alten Bahntrasse, bevor wir über Nebenstraßen Belgien erreichten. |
Hinter der Grenze ändert sich der Baustil der Gebäude. Die neuen Eindrücke verstärkten sich, als wir in Raeren das sehenswerte Wasserschloss erreichten. Entlang blühender Vorgärten und verkehrsarmer Straßen gelangten wir zur Talsperre Eupen. Dort verbrachten wir die von mir schon länger herbeigesehnte Mittagspause. |
Jetzt begannen die Steigungen. Markus kündigte sie immer frühzeitig an. Wollte er uns Angst machen? Dabei hielt er doch selbst die rote Laterne in seinen Händen. Über Waldwege fuhren wir durch die Ardennen. Es ging häufig hoch und wieder hinunter. Peter kurbelte die Steigungen nach oben, ich dagegen setzte Kraft ein. Vielleicht sollte ich doch mal aufs Gewicht achten. Ich war wenigstens guter Zweiter. Erstaunlich, denn vor sechs Wochen lief ich noch auf Krücken. Andreas und Jochen hatten ebenfalls genug Pausen: Bis Markus den Bergsattel erreichte, konnten auch sie verschnaufen. Markus informierte uns ausführlich über die bevorstehende Route. In 1,5 Kilometern rechts abbiegen. Nach gefahrenen drei Kilometern kam noch immer keine Abzweigung in Sicht. Hallo Markus, falls Du hier vorbeischaust: Das mit der Luftlinie glaub ich bis heute noch nicht. Des Weiteren benötigten wir viele GPS-Pausen. Sobald wir eine angekündigte Abzweigung erreichten, musste sie anhand des GPS und Karte verifiziert werden. Also Zeitersparnis bringt das keine! Mein Fazit: Findet das GPS die Satelliten, funktioniert die Aufzeichnung der Route sicherlich ganz gut. Aber das Planen und Fahren nach GPS befindet sich noch in den Kinderschuhen. Allerdings muss zu Markus‘ Ehrenrettung erwähnt werden, dass wir uns nur ein einziges Mal verfuhren und die Strecke schön und sehr verkehrsarm war. Nach mehreren Kilometern auf Waldwegen in den Ardennen kamen wir wieder durch kleine Ortschaften mit hübschen Dorfkirchen. |
Mittlerweile war es spät geworden. Über einen schönen Radweg erreichten wir die Jugendherberge in St. Vith kurz vor 19.00 Uhr. Nachdem wir alle geduscht hatten, mussten wir uns dringend stärken. Nach kurzer Suche fanden wir ein nettes, preiswertes Restaurant. Das Essen war sehr gut. Gesellig ging der Abend zu Ende. |