Tag 2 Sa 07.04.2007 75 km St. Vith - Vianden

Es dauerte geraume Zeit, bis alle fünf Teilnehmer gefrühstückt und gepackt hatten. Zuerst steuerten wir in St. Vith einen Supermarkt an und deckten uns mit Proviant für die nächsten Tage ein. Über einen Planetenweg verließen wir St. Vith und überbrückten in Lichtgeschwindigkeit die Distanz zwischen Erde und Neptun. Anschließend begann der erste der heute zahlreichen Anstiege. Wieder wurde das Feld auseinandergerissen. Die Strecke verlief über kleine Nebenstraßen und Waldwege, und wir passierten nur winzige Ortschaften.

Das GPS führte uns direkt in einen Wald, wo der Weg einfach aufhörte. Markus suchte verzweifelt nach Alternativrouten. Die Sackgasse war am Ende einer Abfahrt, und keiner hatte Lust, zurückzuradeln. Ich entdeckte eine Route direkt durch den Wald. Wir schoben die Räder 200 Meter hinunter und befanden uns letztendlich wieder in der digitalisierten Welt.

Wir erreichten die Our, den Grenzfluss zwischen Belgien und Deutschland. An einem kleinen Rastplatz machten wir Mittagspause. Wir stärkten uns und testeten die Spielgeräte auf Belastbarkeit. Die Pause war wieder zu kurz. Ich hatte einfach nicht genug Zeit, zu fotografieren, zu essen und zu rauchen. Markus drückte ein wenig aufs Tempo, denn er wusste als einziger, was uns heute noch bevorstand. Aber ein kurzer Fotostopp an der schönen Kirche St. Peter war möglich.

Kurze Zeit später erreichten wir das Dreiländereck (Belgien, Deutschland, Luxemburg). Eine Besichtigung war von Markus nicht eingeplant. Aber es folgte ein Anstieg. Andreas und ich nahmen uns ein wenig Zeit, das Dreiländereck zu besichtigen. Wir machten einen kurzen Abstecher nach Deutschland und betrachteten zahlreiche Kaulquappen, die sich in einer Pfütze tummelten. Anschließend traten wir in die Pedale, um wieder Anschluss an die Gruppe zu finden.

Über sanfte Hügel führte die Route Richtung Vianden durch Luxemburg. An einem Aussichtspunkt oberhalb des Orts Clervaux gab es ein Restaurant. In Belgien hatten wir es nicht geschafft, die berühmten Pommes Frites zu probieren. Jetzt war die Gelegenheit. Wir testeten die schmackhaften Fritten, und Jochen bekam seinen ersehnten Kaffee.

Das Wetter wurde schlechter. Die Temperatur sank, der Himmel zog zu. Meine Mitradler waren erschöpft. Wir hatten heute ein paar Hügel erklommen, und mittlerweile war es ungemütlich kalt. Die Kilometerangaben bis Vianden waren jetzt einstellig ausgeschildert. Der Wunsch wurde immer größer, direkt zur Jugendherberge zu fahren. Bevor wir das taten, besichtigten wir aber noch einen Stausee auf einem Hügel über Vianden. Ungewöhnlich, dass er sich so weit oben befindet. Wir stiegen eine steile Treppe hinauf, um einen Bild auf das Wasserreservoir des Pumpspeicherwerkes werfen zu können. Von dort hätte es eine Alternativroute nach Vianden gegeben. Auf ihr hätte man das Kraftwerk besichtigen und anschließend durch das schöne Our-Tal nach Vianden fahren können. Aber wie gesagt, wir waren durchgefroren.

Eine rasante Abfahrt brachte uns bis zum Eingang der Jugendherberge. Wir zitterten vor Kälte. Das Wichtigste war jetzt eine heiße Dusche, um uns aufzuwärmen. Wir liefen durch Vianden und suchten ein Restaurant. Nach ausgiebiger Marktforschung fiel die Wahl auf das erste, das wir entdeckt hatten. Als ich Pferdesteak auf der Karte entdeckte, war die Wahl sehr schnell getroffen. Das Essen war vorzüglich. Zum Abschluss des geselligen Abends fotografierte ich die wunderbar beleuchtete Burg Vianden.

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