Tag 20 Do 23.11.2006 25 km Wandertag
(Topes de Collantes - Cienfuegos)

Um 6.30 Uhr machte ich mich durch lautes Verhalten bei meinen Vermietern bemerkbar, um das Frühstück zu erhalten. Das funktionierte und kurz danach war unterwegs. Zuerst ging es eine kleine Abfahrt hinunter und ich fror mit meinen kurzen Radklamotten. Aber ich werde heute noch ordentlich ins Schwitzen kommen. Es ging ein paar Hügel hoch und runter, bevor die schwierigste Steigung mit Gepäck auf dieser Reise begann. Von 0 auf 775 Meter zum Luftkurort Topes de Collantes. Im unteren Teil war die Steigung extrem steil. Permanent zeigte mein Radcomputer mehr als 10% Steigung an. Langsam kämpfte ich mich Meter für Meter nach oben. Nach einer Menge verflossenem Schweiß und etlichen Verschnaufpausen erreichte ich eine Stunde später den Aussichtspunkt "El Mirador". Ich erklomm die letzten Stufen und genoss die wunderbare Aussicht. Die Hälfte hatte ich bereits geschafft. Wenn man einen schweißtreibenden Anstieg halb hinter sich gebracht hat, freut man sich kaum, wenn es mitten im Anstieg einen Kilometer steil bergab geht. Diese Höhenmeter darf man als Belohnung doppelt fahren. Ich konnte nicht einmal den Schwung der Abfahrt nutzen, da mir genau in der Senke erneut die hintere Packtasche vom Rad fiel. Die folgende Steigung war lange nicht so steil, wie das erste Stück bis zum Mirador. Es gab wenig Aussicht, aber durch die inzwischen gewonnene Höhe änderte sich bereits die Vegetation, so dass ich durch ein Meer von gelben Blüten fuhr. Ich erreichte schließlich den höchsten Punkt, das gleichnamige Kurhotel.

Ich fuhr ein Stück weiter, bis der Wanderweg zum Wasserfall Salto del Cabruní losging. Nur Touristen wandern, deshalb muss man stolze 6 CUC für die Wanderung bezahlen, wobei das Gebiet nicht einmal als Nationalpark ausgewiesen ist. Heute werden noch einige Höhenmeter zu Fuß dazukommen, denn um zu dem Wasserfall zu gelangen, darf man 400 Höhenmeter hinabsteigen. Der Wanderweg windet sich entlang von Kaffeebüschen und Karstfelsen durch die dichte Vegetation immer weiter nach unten. Schließlich erreicht man den 62 Meter hohen Wasserfall. Auch bietet ein größerer Pool die Möglichkeit ein Bad zu nehmen. Aber da dieser im Schatten lag, verkniff ich mir das Baden, stattdessen genoss die Ruhe und Stille entlang des Flusslaufes. Entlang des Aufstieges sah ich interessante Blüten und eine große Raupe. Gelegentlich gab die Vegetation die Sicht auf die Landschaft frei. Einmal war der Weg durch ein stures Maultier versperrt.

Anstatt weiterzufahren entschied ich mich spontan, eine weitere Wanderung zu unternehmen. Die Wanderung zu "La Batata" kostete nur 3 CUC. Die Flora auf diesem Wanderweg, obwohl er nur einen Kilometer weit entfernt startet, ist völlig anders. Zuerst galt es, einen Bach mittels einer Baumstammbrücke zu überqueren. Anschließend führte der Weg durch dichte Vegetation immer leicht bergauf. Über einem Bergrücken ging es bergab durch Farne in ein weiteres Seitental. Ziel ist hier eine Höhle, durch die ein kleiner Bach fließt.

Nach den zwei schönen Wanderungen suchte ich das Hotel "Los Helechos" auf. Ausgebucht, so etwas gibt es auch in Kuba. Das Hotel vermietet auch Cabaņas (Hütten). Die hatten eine recht gute Ausstattung und waren sehr geräumig. Nebenan im Restaurant konnte ich zu Abend essen. Sie machten gute Pommes und es gab sogar verschiedene Steaksoßen dazu. Das Wandern hat mich richtig hungrig gemacht und ich orderte nach dem Hauptgang nochmals eine Portion Pommes. In der Cabaņa mixte ich mir paar Cuba Libre. Ich schrieb eine Weile an dem Tagebuch, das langsam Gestalt annahm.


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